Gute Energie für Schriesheim
beim EnergieTag der Schriesheimer Ökostromer am 7. November 2015

Unter dem Motto „Gute Energie für Schriesheim“ stand die Veranstaltung der Schriesheimer Ökostromer, die in der Mehrzweckhalle stattfand. Das Wort „Energie“ kommt – wie so viele unserer zentralen Begriffe – aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „innen wirken“. Energie wirkt innen, kann sichtbar werden, fühlbar sein, unser Denken anregen und man kann sie sogar schmecken. Das haben unsere Besucher beim EnergieTag erfahren können. Wenn dabei noch ethische Maßstäbe ins Spiel kommen, die Bewahrung der Natur, der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen sowie soziale und friedensfördernde Projekte, dann sind wir mitten im Zentrum der Veranstaltung angekommen.

licht an„Da geht mir ein Licht auf“, konnte jeder gleich im Eingangsbereich mit Freude sagen, der auf dem Fahrrad fest in die Pedale trat. fahrrad
Und deutlich spürbar war, wie viel müheloser geht mir das Licht mit einer Energiesparlampe auf!
Sollte sich der Nacken danach verspannt angefühlt haben, war jeder Besucher zu einem kostenlosen Besuch in unserem Wellnessbereich eingeladen. Entspannungs- und Fußreflexzonenmassage bei Michaela Welsch und Elke Breit lösten Blockaden und setzten heilsame Wohlfühlenergie in Gang.

e-memoryZum Denken regte das EnergieMemory an, bei dem es galt, gleiche Energieverbräuche herauszufinden.
Wussten Sie zum Beispiel, dass zum Aufladen eines Smartphones übers Jahr etwa so viel Strom verbraucht wird wie ein Windrad bei einer Umdrehung erzeugt, nämlich 3,5 kWh? Wieviel Energie verbrauche ich eigentlich, wenn ich eine halbe Stunde Fahrrad fahre oder eine Stunde mit Nordic Walking unterwegs bin? All dies konnte man spielerisch beim EnergieMemory erkunden. Und am besten ging man dann gleich nach draußen, um sich von Marius Schmitt und Ruben Maltry vom ADFC Heidelberg die Fahrradkette schmieren zu lassen. Damit die Rückfahrt später ganz leicht fallen würde.

Viel Zeit blieb bis zum ersten Höhepunkt unserer Veranstaltung zur Erkundung weiterer Stände allerdings nicht. Prof. Dr. Jochen Hörisch aus Altenbach fesselte mit seinem Vortrag zum Thema „Energiewende und Gemeinwohl“ die Zuhörer mit einer rückblickenden Betrachtung zur Entwicklung verschiedener Aspekte des Gemeinwohls. Was haben Wirtschaftswissenschaftler und Theologen gemeinsam und wie theologisch ist eigentlich die Wortwahl der Juristen? Mit reger Diskussion über die Rückkoppelungseffekte wirtschaftlicher Theorien und viel Beifall ging dieser Teil der Veranstaltung zu Ende und manch einer erinnerte sich dann doch daran, dass es in der Einladung hieß, auch für das leibliche Wohl sei gesorgt.

kuchen-schlemmereiEine reiche Auswahl herrlichster Kuchen war an der Theke zu finden, die jedem ambitionierten Café zur Ehre gereicht hätte, und bei angenehmem Kaffeeduft mit vielleicht noch einem Energiebällchen obendrein konnte weiter diskutiert werden.

 

 

talhofDass auf dem Mühlenhof gleich zwei soziale Projekte zur Wiedereingliederung und zur Inklusion parallel laufen, konnte man auf dem Weg zum nächsten Vortrag am gemeinsamen Stand von Mühlenhof und Talhof erfahren.
Hier gab es zudem frisch gepressten Apfelsaft im 5 L-Pack zum Mitnehmen.

 

buecher
Und was wäre schließlich ein EnergieTag ohne Bücher? Utes Bücherstube stellte uns eine Auswahl von themenbezogenen Titeln zur Verfügung – ein Angebot, das rege zum kurzen Schmökern genutzt wurde.

Gleich am Nebentisch kam so mancher ins Schwitzen und die Funken sprühten beim Lösen der Fragen des EnergieQuiz. Die Preise, die es zu gewinnen gab, waren aber auch sehr verlockend. Dafür lohnte sich der positive Stress schon mal.

quiz          preise

Mit großem Detailwissen führte schließlich Sebastian Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau seine Zuhörer durch den Dschungel des EEG, des Erneuerbare Energien-Gesetzes, und deckte dabei konsequent alle die Energiewende eher bremsenden Wirkzusammenhänge auf. Hier sollte man auf der Hut vor einer „Konterrevolution“ der großen Konzerne sein, warnte er eindringlich. Damit war auch klar, worauf das Fragezeichen im Titel seines Vortrages hindeuten sollte: „Atomausstieg – alles gut jetzt?“

Wer bisher noch ohne Schweißperlen auf der Stirn davon kam, der hatte bei Zumba allerdings keine Chance mehr, das zu verhindern. Estefania Jara Rios schickte uns mit wilden Rhythmen ins Tanzerlebnis. Hier ging es richtig zur Sache und machte unglaublich viel Spaß. Weniger sportlich, aber nicht weniger energiegeladen konnte man sich anschließend mit Chi Gong zu den eigenen Kraftzentren auf den Weg machen. Monika Hedrich-Lehmann begleitete diese Reise nach Innen.

Neben so vielen tollen Angeboten standen natürlich die Sonnencent im Zentrum der Veranstaltung. Die fließen nämlich mit jeder verbrauchten Kilowattstunde Strom in den Schriesheimer Stiftungstopf bei der Klimaschutz+ Stiftung in Heidelberg. sc-kreislauf
Deren Vorsitzender Peter Kolbe erläuterte anhand einer anschaulichen Grafik, wie aus den Sonnencent schließlich Fördergelder für Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in Schriesheim werden. An einer Tafel wurden die bereits eingegangenen Projektvorschläge vorgestellt, weitere Ideen konnten alle Besucher der Veranstaltung einbringen. Ende November startet dann die Online-Abstimmung, in der alle Schriesheimer Ökostrom+ -Kunden und Mitstifter des Schriesheimer Stiftungstopfes das letztlich zu fördernde Projekt auswählen. Nach diesem Konzept fließen Gewinne aus ökologischer Energieproduktion nicht in die Taschen privater Investoren oder großer Konzerne, sondern in Projekte, die dem Gemeinwohl in Schriesheim dienen. Ein anderes Wirtschaften also, das nicht als oberstes Gebot die Vermehrung des Geldes dort anstrebt, wo sowieso schon genug ist, sondern das der Allgemeinheit zu Gute kommt. Zu unserer großen Freude stellten wir fest, dass da doch bei dem einen oder der anderen der Funke übergesprungen ist.
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Fazit:
Ein toller Tag, hervorragende Angebote, überzeugende Vorträge und viel Diskussion.
Und acht neue Schriesheimer Ökostrom+ Mitstifter*innen 🙂