Von der Strom- zur Energiewende (Teil 2)

Auszüge aus einem Beitrag von Josef Göppel (CSU) und Klaus Mindrup (SPD), Bundestagsabgeordnete, im Magazin „klimaretter.info“ vom 18.1.2016 (hier veröffentlicht mit Erlaubnis der Verfasser):

Josef Göppel (CSU) ist Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages, Klaus Mindrup (SPD) ist Mitglied des Umweltausschusses. Beide treten schon lange für eine rasche, dezentrale und bürgernahe Energiewende ein.

Die Bürger tragen die Energiewende mit – wenn sie davon profitieren: durch verlässlichen und günstigen Strombezug, Beteiligungsmöglichkeiten an neuen Anlagen und lokale Wertschöpfung. Die Transformation ermöglicht die Modernisierung der Volkswirtschaft und die Stärkung strukturschwacher Regionen. Nötig sind jetzt konkrete Schritte gegen die verdeckten Interessen, die eine dezentrale Energiewende verhindern wollen.

Heute in Teil 2: Eine Strategie für den Erneuerbaren-Ausbau

Namhafte Forschungsinstitute schlagen folgende Strategie für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien vor:

  1. Zielgerichteter Ausbau der Windkraft an Land um 5.000 Megawatt pro Jahr – klug verteilt über alle Regionen. Das gelingt mit einer breiten Beteiligung von Bürgern, Städten und Gemeinden.
  2. Ausbau der Photovoltaik – hier geht es vor allem um die gebäudeintegrierte Photovoltaik und die Nutzung des Stroms vor Ort, auch durch die Direktvermarktung an Mieterinnen und Mieter.
  3. Intelligente Steuerung und Speicher sind wichtig für das Gesamtsystem. Eine Doppelbelastung mit Steuern und Abgaben darf die Flexibilisierung nicht behindern. „Der Betrieb von Hausspeichern ist dann günstig, wenn er nicht ausschließlich der Eigenverbrauchsoptimierung dient, sondern netz- oder systemdienlich stattfindet“, heißt es dazu bei Agora Energiewende. „Ein Speicherbetrieb ist netzdienlich, wenn er aktiv zu einem reibungslosen und stabilen Netzbetrieb beiträgt.“
  4. Die alleinige Konzentration auf den Ausbau der Übertragungsnetze muss beendet werden. Erneuerbare und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) finden vor allem auf der Verteilnetzebene statt. Hier brauchen wir gute Lösungen vom regelbaren Ortsnetztrafo bis hin zu virtuellen Kraftwerken. Es geht nicht mehr nur um die Erzielung von Einnahmen durch das EEG und eine Vermarktung an der Börse, es geht um den Abgleich von Erzeugen und Verbrauchen in der kleinstmöglichen Zelle.

Quelle:
http://www.klimaretter.info/meinungen/standpunkte/20409-von-der-strom-zur-dezentralen-energiewende

Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch