Atomstrom – mit 304 Milliarden Euro subventioniert:

Dürfen es ein paar Nullen mehr sein? Rund 200 Millionen Euro Subventionen sollen laut Bundesregierung bis heute in die Atomkraft geflossen sein. Greenpeace hat nachrechnen lassen: Zum ersten Mal konnte das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft für die Berechnungen jetzt auf weitgehend vollständige Zahlen zurückgreifen. Es sind mindestens 204 Milliarden plus 100 Milliarden bis zum Ausstieg 2023.

Jede Kilowattstunde Atomstrom wird durch staatliche Regelungen mit 4,3 Cent subventioniert. Zum Vergleich: Die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien über das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) beträgt derzeit nur zwei Cent pro kWh. Für die großen Energieversorger ist der Betrieb der abgeschriebenen Atomkraftwerke eine Goldgrube, für die Volkswirtschaft bedeutet er horrende Kosten.

Atomkraft ist nicht nur die gefährlichste, sondern auch die teuerste Form der Stromerzeugung. Der Steuerzahler wird gleich doppelt abkassiert, über die Stromrechnung und über die gezahlten Steuern.
Die wahren Kosten werden weggerechnet und bewusst verschleiert. Zu den realen Fördermitteln von 204 Milliarden Euro gehören direkte Finanzhilfen des Bundes, Forschungsförderung, Kosten für die Atommüllendlager Asse II und Morsleben oder für die Stilllegung der ostdeutschen Atommeiler. Hinzu kommen Steuervergünstigungen in der Energiebesteuerung und durch die Regelungen bei den Entsorgungsrückstellungen sowie Zusatzeinnahmen der AKW-Betreiber durch den Emissionshandel.
Diese staatlichen Förderungen sind im Subventionsbericht der Bundesregierung nicht erfasst. Sie geht von einem äußerst eng gefassten Subventionsbegriff aus. Übrig bleiben dabei nur die Kompensationszahlungen an die Land- und Forstwirtschaft nach dem Super-GAU von Tschernobyl 1986.

Die weitere Bevorzugung durch Subventionen der Atomkraft lägen laut Studie noch weitaus höher, wenn die externen Kosten miteinbezogen würden. Diese sind besonders im Hinblick auf die unvorstellbaren Folgen und Kosten eines nuklearen Unfalls sehr hoch, aber nicht exakt zu berechnen.

Schon heute steht fest, dass die Atomkraft weitere Kosten von mindestens 100 Milliarden Euro verursachen wird: Die maroden Atommülllager Asse und Morsleben müssen saniert werden, Stilllegung, Rückbau und Entsorgung der Atomkraftwerke werden fällig. Was hier tatsächlich auf die Bürger zukommt, ist noch kaum zu beziffern.
Es ist kurzsichtig und dreist, sich über Kosten der Erneuerbaren Energien zu beklagen, wenn gleichzeitig Atomkraft und Kohle hoch subventioniert werden.
(Quelle: www: greenpeace.de)

Für die Schriesheimer Ökostromer
Volker-Georg Altmann