Kohlendioxid (CO2) – gut oder schlecht?
Teil 3: Ist CO2 für den Menschen gefährlich?
Kohlendioxidentsteht bei jeder Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen sowie in jedem Lebewesen durch Stoffwechselprozesse. Aber kann uns CO2 auch gesundheitlich gefährlich werden, ist es etwa giftig? Wie sagte schon Paracelsus im Jahre 1538: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht´s, daß ein Ding kein Gift sei.“ Und das gilt ebenso für das Kohlendioxid. Denn es ist unter bestimmten Bedingungen ein besonders heimtückisches Gas, weil es farblos, unsichtbar und geruchlos ist und dazu schwerer als Luft. Damit verdrängt reines CO2 in tiefliegenden, geschlossenen Räumen die Luft nach oben und damit auch den Sauerstoff. CO2 wirkt dann ähnlich wie Stickstoff, der seine Wirkung bereits im Namen trägt: Er erstickt das Feuer, weil er es von der zum Brennen nötigen Sauerstoffzufuhr abschneidet. Auch für uns Menschen ist reiner Stickstoff tödlich, weil uns dann der Sauerstoff zum Atmen fehlt. Das gleiche gilt für reines CO2: Wer in den „Kohlendioxidsee“ gerät, erstickt in kürzester Zeit. Das wissen z.B. unsere Winzer, denn solche tragischen Unfälle gab es schon in Weinkellern, Gärkellern oder Futtersilos. Oft werden unvorsichtige Helfer, die an der Unfallstelle eine Person bergen wollen, selbst auch zum Opfer des geruchlosen Gases. Doch nicht nur reines Kohlendioxid ist wegen der Erstickungsgefahr gefährlich, sondern bereits Konzentrationen von 8 % in der Atemluft wirken als Gift und können innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tode führen (siehe Tabelle).
Tabelle: Kohlendioxid – Physiologische Wirkungen
(Quelle: EUROPEAN INDUSTRIAL GASES ASSOCIATION, Sicherheitsinformation 24/11/D)

Volumenkonzentration
Kohlendioxid in Luft
Wahrscheinliche Wirkungen
1 – 1,5 %
Geringe Auswirkungen auf den chemischen Stoffwechsel nach Exposition während mehrerer Stunden.
3 %
Bei dieser Konzentration wirkt das Gas schwach narkotisch und bewirkt vertiefte Atmung, vermindertes Hörvermögen in Verbindung mit Kopfschmerz, erhöhtem Blutdruck und erhöhtem Puls.
4 – 5 %
Reizung des Atemzentrums führt zu tieferem und schnellerem Atmen. Vergiftungssymptome werden nach 30 Minuten Exposition deutlicher.
5 – 10 %
Das Atmen wird mühsamer, verbunden mit Kopfschmerz und Verlust des Urteilsvermögens.
10 – 100 %
Wenn die Kohlendioxidkonzentration über 10 % steigt, tritt in weniger als einer Minute Bewusstlosigkeit ein und wenn nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden, wird die weitere Exposition bei derart hohen Konzentrationen eventuell zum Tode führen.
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Für die Schriesheimer Ökostromer
Winfried Plesch