ubuntu – Du bist die Welt:
Wenn Sie glauben, dass Sie diesen Text an dieser Stelle schon früher einmal gelesen haben, dann liegen Sie völlig richtig. Wir glauben, dass ubuntu zeitlos gültig ist – und in diesen Zeiten eher wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken sollte. Besonders dann, wenn wir z.B. erkennen müssen, dass unsere Bemühungen zum Erhalt unserer schönen Erde völlig unzureichend sind. Da sollten wir unsere Stimme erheben; denn wir alle sind Teil eines großen Ganzen.
Der Friedensnobelpreisträger und ehemalige anglikanische Erzbischof aus Südafrika, Desmond Tutu, erläutert uns das Prinzip von ubuntu: „Das erste Gesetz unseres Seins lautet, dass wir in ein empfindliches Netzwerk der gegenseitigen Abhängigkeit von unseren Mitmenschen und der übrigen Schöpfung eingebunden sind. Das Wissen um diese gegenseitige Abhängigkeit nennt man in Afrika, in der Sprache der Nguni, ubuntu, oder botho auf Sotho – Wörter, die sich kaum übersetzen lassen. Es ist die Essenz des Menschseins. Es bezeichnet die Tatsache, dass mein Menschsein in dem Ihren aufgeht und unlöslich darin eingebunden ist. Ich bin Mensch, weil ich dazu gehöre. Es umfasst Ganzheit, es umfasst Mitgefühl. Ein Mensch mit ubuntu ist einladend, gastfreundlich, warm und großzügig, bereit zu teilen. Solche Menschen sind offen und zugänglich für andere, bereit zur Verletzlichkeit, bestärken andere und haben keine Angst vor den Fähigkeiten anderer. Denn sie haben ein gesundes Selbstbewusstsein, das aus dem Wissen kommt, dass sie einem größeren Ganzen angehören und beeinträchtigt sind, wenn andere erniedrigt und beeinträchtigt werden, wenn andere gefoltert oder unterdrückt werden oder behandelt werden, als seien sie weniger als sie wirklich sind. Ubuntu macht die Menschen unverwüstlich, lässt sie überleben und Mensch bleiben trotz aller Versuche, sie ihrer menschlichen Würde zu berauben.“
Für die Schriesheimer Ökostromer
Annette Dosch und Winfried Plesch